Zum Lachen, zum Weinen, zum Trämen, zum Lernen: Filme und Bücher für junge Schwule und Lesben |
Auf dieser Page habe ich versucht, einige wirklich interessante Filme und Bücher zusammenzustellen, die beim Coming-Out helfen können, oder die einfach nur zum Anschauen einladen, zum Nachdenken und zum Wohlfühlen. Die Zusammenstellung ist sicherlich unvollständig. Wenn Dir noch ein echt guter Tip in den Sinn kommt, schreibe mir eine email mit einigen Angaben über den Film, das Buch, oder was auch immer, und ich werde es beim nächsten Serverupdate berücksichtigen.
Und jetzt suche Dir einfach aus den folgenden Themengebieten eines heraus, das Du interessant findest, und laß Dir von mir zeigen, was es da so alles gibt...
Sachfilme und -bücher zum lernen oder vergessen
Depressionen vorprogrammiert: Dramen
Das Coming-Out... Jugenderzählungen u.a.
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Viel Spaß!
Beautiful Thing
Ich bin eben anders
Two Of Us
Wilde Herzen
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Thamesmead, eine Londoner Vorstadtsiedlung mitten im ultraheissen Sommer 1995.
Jamie Gangel ist sechzehn - ein Einzelkind, das in der Schule mehr schlecht
als recht durchkommt, und sich lieber daheim auf dem Sofa ausbreitet und mit
seiner Mutter Sandra über sein Leben streitet.
In der Wohnung neben ihnen wohnt Ste(ven) Pearce mit seinem jähzornigen Ex-Boxer-Daddy
Ronnie und dem drogendealenden Bruder Trevor, die ihre Wut gerne am jüngsten
auslassen. Ste ist sportlich und in der Schule anerkannt, nicht zuletzt deshalb,
weil er zu einer der Cliquen gehört, die Jamie vollkommen ausschliessen.
Die dritte im Bundes ist Leah, die von der Schule schon lange rausgeschmissen wurde,
und die Drogen nicht unbedingt abgeneigt ist. Mit Jamies Mutter Sandra verbindet
sie eine Hassliebe, die Leadsängerin der The Mamas & The Papas Mama Cass
aber ist ihr großes Idol, mit ihren Songs terrorisiert sie die gesamte
Wohngemeinschaft des Blocks.
Als Ste eines Nachmittags wieder einmal von seinem Vater und Trevor verdroschen wird,
flüchtet er sich an den nahegelegnen See, wo ihn Sandra auf ihrem Nachhauseweg
von der Arbeit aufgreift, und ihn kurzerhand mit nach Hause nimmt. Ste ist nicht sehr erbaut
darüber, mit Jamie in einem Bett schlafen zu müssen, wohl aber dieser,
den neben Schuleschwänzen und dem Anschauen alter Schwarz-Weiß-Schinken
in der Glotze, träumt er auch immer wieder von Ste, für den er mehr
empfindet als nur pure Nachbarschaftsgefühle. Zaghaft kommen sich die zwei
Jungen näher, und während Jamies Mutter im Wohnzimmer mit ihrem neuen
Freund Tony eher gelangweilt ein Disney-Musical aus den Fnfzigern anschaut,
erfahren sie zum ersten Mal eine gewisse körperliche Nähe.
Doch dann bekommt Leah etwas von dieser Beziehung heraus, und stellt sie auf einer
Party bloß, und jetzt beginnen die Probleme erst richtig...
Jonathan Harvey als einer der jüngsten Filmautoren Englands
überhaupt (er ist noch unter dreißig!), hatte Beautiful Thing
eigentlich überhaupt nicht als Film geplant. Ursprünglich handelte
es sich um ein Theaterstück, das 1994 im Londoner Bush Theatre
uraufgeführt wurde, auf das Publikum allerdings eine ungebrochene Faszination
ausübte. Als der Britische Fernsehsender Channel Four Films an ihn
herantrat, um zu fragen, ob er das Theaterskript zum Drehbuch überarbeiten
würde, wurde für ihn, wie er sagte, "ein Traum wahr", und im
Sommer 1995 begannen die Dreharbeiten an den Filmschauplätzen in Thamesmead.
Als Regisseurin wurde Hettie McDonald engagiert, die schon das Theaterstück
im Bush Theatre inszeniert hatte, und so wurde für £1,2 Mio. (ganze
1,8 Mio. US-Dollar!) einer der schönsten Coming-Out-Filme abgedreht,
der diverse Preise gewann.
Beautiful Thing ist in Großbritannien bereits als Video erschienen, in Deutschland werden wir noch bis Sommer warten müssen. Die wenigen deutschen Synchronfassungen fürs Kino touren noch immer durch vorwiegend kleinere Kinos. Am besten informierst Du Dich beim nächsten kommunalen Programmkino darüber, ob der Film bei Euch gespielt wird, und wenn ja, wann!
Beautiful Thing (Beautiful Thing), GB 1994. Regie: Hettie McDonald, Autor: Jonathan Harvey. Jamie Gangel - Glen Berry. Ste - Scott Neal. Sandra Gangel - Linda Henry. Leah - Tameka Empson.
Der GREGOS-Index sagt: 20 Punkte auf einer Skala von 1 (miserabel) bis 20 (spitze).
Das Theater, das ist der Traum der zwei fünfzehnjährigen Teenager Charlotte und Babou. Die zwei Mädchen leben in der französischen Provinz und sind echte Blutsbrüder - und im Theaterspielen, da sind sie ganz groß. Sie träumen von der Zukunft, von einem Leben als Schauspielerinnen im fernen Paris - doch sie träumen auch von ganz anderen Dingen. Denn Babou lernt diesen Jungen kennen, und verliebt sich zum ersten Mal. Doch die kleine Charlie fühlt sich allein und alleiner, immer mehr wird sie von Babou im Stich gelassen, und als diese glaubt, schwanger zu sein, und ihrer besten Freundin erzählt, daß sie sich nicht traut, ein Kondom zu benutzen, macht sich diese Sorgen, und kauft eine Packung in der Apotheke.
Doch Babous Freund weigert sich, sie zu verwenden - er nutzt Babou nur aus, und läßt sie an ihrem sechzehnten Geburtstag sitzen. Babou will sich bei Charlie ausheulen, doch diese hat sich in den letzten zwei Wochen verändert - sie spürt, daß sie weit mehr für ihre Freundin empfindet als nur eine Blutsbrüderschaft; und das macht ihr Sorgen. Was werden ihre Eltern denken? Was ihre Freunde?
Von ihrer Schwester erfährt sie dann eines Tages, daß ihr eigener Gitarrenlehrer sich nur für Männer interessieren soll, und sie möchte mit ihm reden - doch als sie vor dessen Türe steht, schickt er sie wieder weg, denn er habe gerade einen anderen Schüler bei sich. Charlie ist verzweifelt... im Radio hört sie abends immer eine Sprich-Dich-Aus-Sendung, in der auch Schwule und Lesben erzählen und weint sich danach in den Schlaf. Und als sie einen Erotikfilm zweier Frauen im Fernsehen sieht, und von ihrer Schwester und deren Freund dabei erwischt wird, gibt sie sich selber auf...
Die deutsch-französische Koproduktion wurde von der Regisseurin Caroline Huppert schlicht aber dennoch wunderschön umgesetzt. Abgesehen von "Mausi kommt raus" ist Ich bin eben anders der einzige Film über das Coming-Out eines lesbischen Mädchens, den ich kenne. Und er zählt zu meinen absoluten Favoriten, da er sehr gefühlvoll Charlottes Gefühle dem Zuschauer näherbringt - und ihm vielleicht am Ende sogar einige Tränen hervorkitzelt...
Ich bin eben anders (Charlotte dit Charlie), F / BRD 1994. Regie: Caroline Huppert. Charlotte - Eloise Charretier. Babou - Amandine Dewasmes.
Der GREGOS-Index: Obwohl der Film manchmal ein wenig übervoll vom Guten ist, bleibt eigentlich nur eines zu sagen: es warnt Dich nicht, es kommt daher, so irgendwie... le mal de vivre... also: 19 Punkte auf einer Skala von 1 (miserabel) bis 20 (spitze!).
Phil ist gerade mal fünfzehn und fest mit Sharon befreundet, als sein
Leben irgendwie ins Wanken gerät. Angefangen hat eigentlich alles
mit seinem besten Kumpel Matthew, der die Schule im Jahr zuvor verlassen
hat, nicht aber, ohne vorher zu erzählen, daß er eigentlich schwul
ist. Phil macht das nichts weiter aus, denn er und Matthew sind unzertrennlich;
wenn die zwei gemeinsam im Schwimmbad herumtollen, dann wird auch Phils
Freundin eifersüchtig.
Als der Lehrer im Gemeinschaftskundeunterricht das Thema Homosexualität
anspricht, versteht Phil aber zum ersten Mal, wie schwierig es für Schwule
und Lesben in England 1987 sein kann: "Hitler brachte sie um, die Kirche
verurteilt sie, der Staat verfolgt sie", meint der Lehrer, und macht seinen
Schülern klar, daß einer von zehn Jugendlichen schwul oder lesbisch
ist. Doch als Phil ihn nach dem Unterricht anspricht, um mit ihm darüber
zu reden, woher man weiß, daß man schwul ist, hat dieser kein Herz,
und kümmert sich lieber um sein kleines Kind, anstatt Phil vernünftigen
Rat zu geben.
Langsam wird Phil klar, daß er für Matthew mehr empfindet als nur
pure Freundschaft, und seine Beziehung zu Sharon wird immer komplizierter, als
er ihr das klarmachen will. Als Matthew dann auf der Straße von Jugendlichen
mit Steinen beworfen wird, und sein Vater überhaupt herausfindet, was
sein Sohn empfindet, und ihm diese "Perversionen" verbieten will,
ist für beide klar, daß sie abhauen werden, und so begeben
sie sich nach Seaford, Sussex in ihre gemeinsamen "Flitterwochen".
Doch Phil schwankt immer noch zwischen seinem alten und seinem neuen Leben,
und so wird aus diesem Urlaub immer mehr eine Prüfung ihrer Liebe...
Dieser gerade mal eine Stunde lange Kurzfilm wurde vom staatlichen Fernsehen British
Broadcasting Company (BBC) 1986 für die Schul-TV Serie "Scene"
gedreht, und sollte im Februar 1987 erstmalig ausgestrahlt werden, was aber
heftigste Proteste aus der Politik und der Presse hervorrief. Ein neues
Gesetz, das Werbung für oder Gleichstellung von Homosexualität
im Unterricht und von staatlichen Einrichtungen verbot, sorgte dafür,
daß der Film schließlich erst am 25. März 1988 erstmals
ausgestrahlt wurde - um 23.30 Uhr. Die Erstaustrahlung erreichte ein
reges Zuschauerinteresse: 1,5 Millionen Zuschauer verfolgten das packende
Stück, sorgten für über hundert Anrufe im BBS duty Office,
wovon nur sechs Kritik an der Ausstrahlung übten.
Klar erkennbar ist übrigens, daß Two Of Us
Jonathan Harvey als Grundlage für seine Filmdrehbuch von
Beautiful Thing diente.
Der Film wurde nie deutsch synchronisiert, und ist nur auf Video (PAL-Standard) auf englisch erhältlich. Er wird exklusiv von Dangerous To Know vertrieben. Wer an eine Kopie herankommen kann, sollte sich auf keinen Fall vom Britischen Jugendslang abschrecken lassen - nach kurzem Reinhören ist die Sprache sehr gute verständlich und begleitet einen der ersten Coming-Out-Jugendfilme überhaupt, den man gesehen haben muß!
Two Of Us, GB 1986. Regie: Roger Tonge. Autor: Leslie Stewart. Phil - Lee Whitlock. Matthew - Jason Rush. Sharon - Jenny Jay.
Der GREGOS-Index sagt: aufgrund des Alters und der Schwierigkeiten, den Film in Deutschland zu bekommen - 17 Punkte auf einer Skala von 1 (miserabel) bis 20 (spitze!).
Als der bürgerliche François 1962 ins Internat im südfranzösischen
Villneuve-Sur-Lot kommt, findet er zuerst keine große Anerkennung unter
seinen neuen Kameraden. Nur zum Bauernsohn Serge bekommt er ein wenig mehr Kontakt,
als dieser im vorschlägt, ab und zu Hausaufgaben und Wissen auszutauschen,
was der eine nicht weiß, schreibt der andere vor.
Doch Serge hat nicht nur Schule im Kopf: eines Abends kommt es zu Kontakt
besonderer Art zwischen den zwei Jungen, und François beginnt
sich zu fragen, was er eigentlich für Serge empfindet. Seine platonische
Liebe zu der zierlichen Maitê gestaltet sich schwieriger und schwieriger, als
er ihr von diesem Abend erzählt, und sie ihm klarmacht, daß Serge
in der Zwischenzeit an ihr Gefallen gefunden hat.
Serges Bruder ist Soldat im Algerienkrieg, und als er fällt, wird
auch Serge nachdenklich, und beginnt sich zu überlegen, was er eigentlich
vom Leben erwartet. Als dann noch der rechtsradikale Pied-Noir Henri in die
Klasse kommt, der die Untergrundorganisation O.A.S. unterstützt, die den
Tod von Serges Bruder auf dem Gewissen hat, entstehen immer mehr Konflikte
zwischen den vier jungen Menschen, und langsam verlieren alle ihre Kindheit...
Als Ende der Fünfziger Jahre die französische Kolonie Algerien
dem Mutterland den Bürgerkrieg erklärte und sich unabhängig
machen wollte, ahnte wohl kaum jemand, was für ein Drama auf die Dritte
Republik zukommen würde. Vom Algerien-Trauma hat sich Frankreich bis
heute nicht erholt.
Dieser Hintergrund diente dem Regisseur André Téchiné als Vorlage für
sein autobiographisches Jugenddrama, in dem sich die vier Jugendlichen Serge,
François, Maitê und Henri in vielerlei Hinsicht neu orientieren lernen müssen:
Liebe, Politik und gesellschaftliche Bräuche stehen auf dem Prüfstand.
Zuerst vom Fernsehsender ARTE als Film produziert ("Der Neue"),
wurde eine besondere Kinofassung kurze Zeit danach dem Publikum zugänglich
gemacht, was dem Film 1994 und 95 mehrere Kritikerpreise einbrachte.
Wilde Herzen (Les roseaux sauvages), F 1994. Regie: André Téchiné. Autor: André Téchiné. François - Gael Morel. Serge - Stéphane Rideau. Maitê - Elodie Buchez. Henri - Frédéric Gorny.
Der GREGOS-Index sagt: da der Film teilweise ziemlich schwierig zu verstehen ist (die politischen Hintergründe sind für Deutsche massiv schwer zu durchschauen!) - 15 Punkte auf einer Skala von 1 (miserabel) bis 20 (spitze!).
Wellenreiter
Tanz auf meinem Grab
Der Beginn des Lebens
Der Irrläufer
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"In dem Sommer, als ich fünfzehn war, hatte ich Hirnhautentzündung.",
erzählt uns Martin, der heute zurückblickt auf sein Leben damals.
Da war sein Kumpel Leslie, sein bester sicherlich, mit dem er so oft surfte,
wie überhaupt nur möglich. Oder Louise, seine Freundin, die er deshalb
so mag, weil sie sich noch für zu jung hält, mit einem Jungen zu schlafen.
Aber auch seine Eltern - sein Dad ein Milchmann, der allmorgendlich um vier Uhr das Haus
verläßt, und den Leuten Milchflaschen vor die Türe stellt, seine
Mum Hausfrau und liebend erdrückende Mutter.
Die Meningitis hatte Martin ein halbes Jahr seines Lebens zurückgeworfen, so lange
blieb er daheim, und als er sich wieder auf die Straße trauen konnte, war
es Hochsommer. Doch irgend etwas war anders geworden in diesem halben Jahr, dachte
er: plötzlich hatten alle ihre feste Freundin, auch Leslie, und Martin
spürte, daß er eigentlich kein Interesse an Mädchen hatte;
das wurde ihm jetzt zum ersten Mal schlagartig klar.
Aber Leslie hatte auch eine, und verkuppelte ihn mit dieser Louise. Doch
sowohl Louise als auch Leslies Freundin Sandra sind noch jung und wollen keine
starke körperliche Nähe, und so verführt Leslie seinen Kumpel
Martin, um sich ein wenig Erleichterung zu verschaffen - und Martin spürt,
daß er "mit einem Mädchen niemals solche Lust empfinde könnte".
Und er spürt auch, daß er sich in Leslie verliebt hat.
Doch als Leslie das herausbekommt, verprügelt er ihn, und dann finden seine
Eltern das Tagebuch, und erfahren durch Leslie von dem schwulen Lehrer, den
Martin kennengelernt hatte, von allen diesen Sachen, und Martin flüchtet
nach London, und stürzt sich dort in sein Coming-Out...
Wellenreiter zählt definitiv zu den bekanntesten CO-Romanen
überhaupt. In Deutschland wird er vom Verlag Rosa Winkel vertrieben,
und wurde zwischen den Kapiteln immer wieder mit kleinen Informationen gespickt,
über Anlaufstellen für junge Schwule, mit den Warnung vor HIV, und einigem
mehr.
David Rees hat nicht nur diesen einen Roman geschrieben, doch mit diesem wurde
er schlagartig bekannt, weil er glaubwürdig scheint, und nicht überzogen.
Das Ende ist überraschend und toll zugleich, und wer diesen Roman gelesen
hat, der bekommt Lust auf mehr... Lust auf Träumen, und Lust auf Realität.
Wie schreibt Martin am Ende seines Romans? "Die absehbare Zukunft. Daß es
sich lohnt, weit im voraus zu planen, habe ich mir längst abgeschminkt. Nichts
hält für immer... Ich habe noch so herrlich viel Zeit, mit einem
bißchen Glück noch fünfzig Jahre. Die ganzen Jahrzente des Erwachsenseins.
Ich bin erst zwanzig und habe kaum angefangen. Aber der Milchmann ist auf seinem
Weg.".
Wellenreiter (The Milkman's on his Way), David Rees. Die deutsche Ausgabe ist erschienen im Verlag Rosa Winkel unter der ISBN 3-921-495-96-2. Preis: ca. 20 DM.
Der GREGOS-Index sagt: wegen der manchmal sehr offensichtlichen Darstellungen von Sex, die dem Buch den romantisch-ruhigen Ablauf nehmen - 15 Punkte auf einer Skala von 1 (miserabel) bis 20 (spitze!).
"Ein Leben und ein Tod in vier Teilen, einhundertsiebzehn Stückchen,
sechs laufenden Protokollen und zwei Zeitungsausschnitten, versetzt mit
ein paar Witzen, der einen oder anderen Kopfnuß, einigen Fußnoten
und ab und zu einem Fiasko, damit die Geschichte besser runtergeht.".
So beginnt die Geschichte von Hal, dem sechzehnjährigen Stubenhocker.
Und so wird der Leser mitten ins Geschehen geworfen, und erlebt von Anfang an
mit, wie Hal den gleichaltrigen Barry kennenlernt, einen Draufgänger,
der mit seinem Motorrad immer versucht, die Schallmauer zu durchbrechen.
Eigentlich wollte Hal nur ein wenig auf der See herumplanschen, als ein
Sturm ihm einen Strich durch die Rechnung macht, und er mit der kleinen Nußschale
kentert. Doch dann kommt Barry mit seinem ultraschnellen Motorboot angesaust,
rettet ihn und nimmt ihn mit nach Hause, wo Hal von einer Krise in die nächste
fällt, da Barrys Mutter Mrs. Gorman ihn in dem völlig in Blau
gehaltenen Megabadezimmer nicht nur baden möchte, sondern auch gleich noch
selber auszieht und in die Badewanne verfrachtet, wo Hal zu ertrinken droht.
Immer mehr entwickelt sich aus der Freundschaft der beiden, und Barry ist
immer der Chef in der Beziehung, der Vorkoster, der ausprobieren möchte
und den schüchternen Hal mitreißt. Und was noch erstaunlicher ist:
Mrs. Gorman scheint begeistert davon zu sein, daß ihr kleiner Barry
endlich jemanden an seiner Seite hat, der ein wenig auf ihn aufpasst. Und so
schwören sich die beiden, daß sie nach dem Tod des anderen nicht
trauern würden, sondern feiern - indem der Überlebende auf dem Grab
seines toten Freundes tanzen soll. Als Barry dann plötzlich das norwegische
Mädchen Kari kennenlernt und Hal links liegen läßt, wird dieser
Schwur immer aktueller...
Der Autor Aidan Chambers, Jahrgang 1934, arbeitet als freier
Schriftsteller und Herausgeber in einem Dorf in der Grafschaft Gloucestershire.
Als Lehrer hat er viele Jahre Erfahrungen über Jugendliche und Kinder
gesammelt, und zieht aus diesem Wissen seine Kenntnisse über ihre Probleme
und ihre Sprache. Er schreibt als Hal die Geschichte als Dokumentation für eine Sozialarbeiterin
("DUSA = Die ungeduldige Sozial-Arbeiterin") nieder, die Hal bei
seinen Schwierigkeiten helfen soll, die aus der Beziehung zwischen dem Jungen und
Barry entstanden sind, und findet eine Form, die unterhaltsam zum Schmökern
auffordert und einen vom nächsten Kapitel zum nächsten treibt. Und
wenn man nicht aufpasst, dann findet man sich am Ende des Buches wieder, und
es ist schon weit nach Mitternacht...
Tanz auf meinem Grab (Dance on my Grave), Aidan Chambers. Die deutsche Ausgabe ist erschienen im Ravensburger Buchverlag unter der ISBN 3-473-54063-3. Preis: ca. 10 DM für die Taschenbuchausgabe.
Der GREGOS-Index sagt: da man das Buch immer wieder lesen kann und jedes Mal von neuem überrascht wird - 19 Punkte auf einer Skala von 1 (miserabel) bis 20 (spitze!).
Eigentlich fing alles mit diesem Franzosen an, den Jerôme mit 14 Jahren
kennenlernt. Grégory heißt er und ist 15. Als Jerôme an diesem
Morgen des 22. März vor dem Klassenzimmer steht, und diesen Jungen
sieht, da verändert sich sein Leben von einer Minute auf die andere -
denn Grégory, dieser junge Austauschüler aus einer kleinen Stadt
in der Nähe von Bordeaux, wirkt auf ihn eine faszinierende Anziehungskraft
aus.
Eine Woche lang kann Jerôme an nichts anderes mehr denken, als nur an diesen
Jungen - er träumt von ihm, er schwärmt von ihm, und überhaupt
ist alles ganz anders geworden, als es vorher war. Und kaum, daß die
verwirrenden Gefühle wieder am Abklingen sind, bittet ihn Grégorys
Austauschpartnerin, sie bei einem Ausflug zu begleiten, und Jerome
wird wieder zurückgeworfen in den Zustand dieser ersten Jugendliebe...
Doch er wehrt sich weiterhin dagegen, "so" zu sein, und als Grégory
wieder abreist, ist er gottfroh und hofft darauf, daß alles wieder normal
wird. Aber so einfach ist das nicht, und ein knappes Jahr später lernt
er Denny kennen, ihn den er sich von neuem Hals über Kopf verknallt, und
langsam beginnt Jerôme, sich seine Gefühle für Männer einzugestehen,
und beichtet Denny seine Liebe. Dieser ist nicht sehr begeistert, aber sie
bleiben Freunde, auch als Denny Jerômes beste Freundin Mela kennelernt, und
sich seinerseits in sie verliebt. Immer mehr erwächst Jerôme vom
Kind zum Erwachsenen, und als er dann Markus kennenlernt, da ist sein
bisheriges Leben sowieso vorbei...
Dieser stark autobiographisch geprägte Text wurde 1994 vom damals gerade
17jährigen Autoren als Roman verfasst und fand schnell rege Verbreitung in
Computernetzen wie dem FidoNet und bald auch im Internet. Eine Geschichte
zum Schwelgen in Erinnerungen, die Mut machen kann - die Asciiversion (zip-gepackt)
kannst Du Dir hier direkt downloaden (ca. 64kb zip-gepackt).
Download des Romans Der Beginn des Lebens
Der Beginn des Lebens, gregory@teenworld.poboxes.com. Das Buch ist bislang nur als ASCII- und als HTML-coded Text in Computernetzen verfügbar. Eine Veröffentlichung als Druckwerk steht aber evtl. in nächster Zeit an.
Yngve Wilde lebt in einer Kleinstadt namens Lambertseter in Norwegen. Sein bester Freund ist
Magnus - und die zwei haben eine herrliche Freundschaft, in der sie sich
alles erzählen können. Magnus ist der Sohn des strengsten
und gleichzeitig frömmsten Lehrers an der Schule. Er ist anerkannt
und wird beachtet, Yngve dagegen ist ein Außenseiter, der erst
langsam durch Magnus Aufnahme in die Klasengemeinschaft findet.
Zusammen gehen beide öfters in den christlichen Jugendclub, obwohl
Yngve damit nicht viel anfangen kann. Als Magnus nachts die Schulschlüssel
seines Vaters stibitzt, und die beiden in der Sporthalle Kontakte ganz
anderer Art ausprobieren, scheint für beide ein Traum in Erfüllung
zu gehen - doch da gibt es noch den Pastor Christian, der an den beiden
Minderjährigen Gefallen zu haben scheint. Er findet schnell heraus,
daß die beiden eine viel mehr als platonische Beziehung führen
und erpresst die beiden. Magnus läßt sich aus Angst, daß
er verraten werden könnte darauf ein, aber Yngve wehrt sich mit all
seiner Kraft. Doch der Pfarrer läßt seine Beziehungen spielen,
und immer mehr entfremden sich die beiden voneinander - Magnus bekommt
immer mehr Schuldgefühle, und als die beiden im christlichen
Jugendlager zusammen erwischt werden, flüchtet Yngve in die Großstadt,
während Magnus sich wieder in die gesellschaftlichen "Normen"
zurückfügt. In den darauf folgenden Jahren versucht Yngve immer
weiter, seine eigene Form schwulen Lebens zu finden...
Der Autor Gudmund Vindland lebt in Oslo als freier Journalist,
und schrieb diesen seinen ersten Roman Ende der Siebziger Jahre. Die
Originalausgabe erschien bereits 1979. In seinen Büchern scheint
seine sozialistisch-atheistisch geprägte Weltanschauung immer wieder
durch, und ergibt eine Mischung aus Poesie und politischem Manifest. Auch
sein zweiter Roman, Sternschnuppen liegt als deutsche Übersetzung
vor, und hat, genau wie Der Irrläufer autobiographische
Züge des heute 48jährigen Autors.
Der Irrläufer (Villskud), Gudmund Vindland. Die deutsche Ausgabe ist erschienen im MännerschwarmSkriptVerlag unter der ISBN 3-928983-26-1. Preis: ca. 30 DM.
Der GREGOS-Index sagt: da sich der Autor teilweise ziemlich in Klischees und politisch-weltanschaulichen Philosophien verliert - 10 Punkte auf einer Skala von 1 (miserabel) bis 20 (spitze!).
Ich wünschte mir Flügel
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Tony Johnson ist vierzehn, als er dieses Buch schreibt - er ist HIV-positiv,
und das tödliche Virus frisst sich immer mehr in seinen Körper.
Als Kind lebte er nach außen hin ganz "normal". Doch seine
Eltern verweigerten ihm ein Bett, einen Wintermantel, selbst die einfachste
Hygiene war ihnen zu teuer. Nicht teuer genug war ihnen allerdings ihr eigener
Sohn, und so schlugen sie ihn und "borgten" ihn Bekannten und
Freunden für perverse Sexspiele aus.
Doch all diese widerlichen Dinge waren, wie sie sagten, "sein Fehler",
er hatte sie ihrer Meinung nach selbst provoziert. Als Tony sich mit zehn
Jahren telefonisch bei einem Jugendhilfetelefon meldet, und an Jack gerät,
gelingt es den beiden, diesem Alptraum ein Ende zu bereiten - Jack adopiert
Tony, doch kurz darauf erfährt die neue Familie die tödliche HIV-Diagnose,
und für den Jungen beginnt ein neuer Alptraum.
Erst als sein Vater ihn bittet, mit einem bekannten HIV-positiven Sozialarbeiter
zu sprechen, und die beiden gute Freunde werden, lernt der Junge, seine Diagnose
zu akzeptieren, und schöpft wieder Mut.
Die Geschichte ist wahr, und der Autor Tony Godby Johnson schreibt seine eigene Geschichte nieder - die Vergangenheit eines Jungen, der das Leben kennt, der mehr durchgemacht hat, als ein Mensch eigentlich aushalten kann, und der dennoch wieder Mut gefasst hat; Mut, den er an andere Menschen weitergeben möchte, obwohl es nicht viele geben dürfte, die dasselbe hinter sich haben, wie Tony...
Ich wünschte mir Flügel (A Rock and a Hard Place), Anthony Godby Johnson. Die deutsche Ausgabe ist erschienen im Th. Knaur Verlag unter der ISBN 3-426-75058-9. Preis: ca. 10 DM.
Der GREGOS-Index sagt: wenn auch ein wenig schwierig zu lesen - leider merkt man dem Autoren das junge Alter ein wenig an - so handelt es sich dennoch um ein sehr schönes und zugleich erschreckendes Buch. 17 Punkte auf einer Skala von 1 (miserabel) bis 20 (spitze!).
Schwul, na und?
Eine Liebe wie jede andere
Betrifft: Kirche und Homosexualität
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Schwul, na und ist das absolute Standardwerk im Bereich
der schwul-lesbischen Sachbücher. Gerne bezeichnet man es als
die "Schwulenbibel", weil es so universell ist, und weil es
an sich jeder kennt und selbst einmal gelesen hat.
Der Autor Thomas Grossmann, der heute in Hamburg lebt, stellte mit
diesem Buch Anfang der 80er Jahre (!) ein Potpourri an schwulen
Lebensweisheiten, einem Sexualratgeber, politischen Anschaungen, und,
und, und... zusammen. Da darf ein kleiner Test, wie "schwul" man eigentlich
ist ("Wie viele Finger spreizt Du beim Halten der Teetasse ab, vier,
drei, zwei, einen oder gar fünf??"), natürlich nicht fehlen.
Das Buch liegt mittlerweile in der zweiten komplett überarbeiteten Auflage
hervor, in der z.B. auch die Abschaffung des Paragraphen 175 StGB berücksichtigt
wurde.
Wenn Du Dir etwas gutes tun möchtest, dann hole Dir dieses Buch, das
Du zwischenzeitlich auch in jeder bessersortierten Stadtbibliothek findest!
Gerüchten zufolge treibt sich der Autor im Übrigen zwischenzeitlich
auch in der Onlineszene herum, etwa ein Jahr lang war er Downlink im
FTN-Netz GayNet, es wäre also nicht verwunderlich, wenn er sich
bei einem großen Provider eine email-adresse zugelegt hätte.
Schwul, na und?, Thomas Grossmann. Erschienen im Rowohlt- Verlag. ISBN z.Zt. leider nicht verfügbar. Preis: ca. 12 DM.
Der GREGOS-Index sagt: kaum ein Ratgeber für junge Schwule und Lesben ist ultimativer, deshalb die VOLLEN 20 Punkte auf einer Skala von 1 (miserabel) bis 20 (spitze!).
Ähnlich wie mit Schwul, na und? hat Thomas Grossmann
mit diesem Buch ein absolutes Standardwerk geliefert - allerdings diesmal nicht
so sehr für Schwule und Lesben selber, sondern vielmehr für ihre Eltern!
Er nimmt kein Blatt vor den Mund und spricht evtl. aufkommende Probleme und
Fragen direkt und ohne Umschweife an - man darf mutmaßen, daß er
schon vielen Generationen Eltern einige schlaflose Nächte hätte ersparen
können, wenn es dieses Buch schon früher gegeben hätte.
Wie sieht es aus mit AIDS? Sind wir an der Homosexualität
unseres Sohnes schuld? Kann man es nicht wieder heilen?
Wie sind andere Schwule? Ist unsere Tochter nicht noch viel
zu jung? Diese Fragen und noch viel mehr stellt Grossmann
nicht nur in den Raum - er beantwortet sie auch offen und ehrlich und so
direkt wie möglich.
Ein Buch, das Eltern von schwulen oder lesbischen Kindern gelesen haben
sollten, wenn ihnen ihre Kinder etwas bedeuten!
Eine Liebe wie jede andere, Thomas Grossmann. Erschienen im Rowohlt-Verlag. ISBN z.Zt. leider nicht verfügbar. Preis: ca. 12 DM.
Der GREGOS-Index sagt: für Eltern das erste Buch überhaupt, es hat keinerlei Aktualität verloren, deshalb ganze 20 Punkte auf einer Skala von 1 (miserabel) bis 20 (spitze!).
"Homosexualität - dieses Thema wird in der kirchlichen Öffentlichkeit
lebhaft, ja leidenschaftlich diskutiert. Auch die Gemeinden müssen sich
entscheiden: Sollen in der Kirche homosexuelle Partnerschaften der Ehe gleichgestellt
werden? Darf die Kirche gleichgeschlechtliche Paare segnen oder homosexuelle
Lebensgemeinschaften im Pfarrhaus akzeptieren?
Das Buch behandelt diese und damit zusammenhängende Fragen, zeigt biblisch
begründete Positionen dazu und gibt Hilfe für die Praxis."
Interessant, denkt man vielleicht, wenn man den Umschlagrücktext liest - doch
was sich dahinter versteckt, ist eine Sammlung intoleranter und verklemmter
Aufsätze alternder Theologen. Es sollte schon nachdenklich machen, wenn
man feststellt, daß Meinungen von weiblichen Theologinnen scheinbar
bei der Zusammenstellung unwichtig waren - sieben schnell zusammengestellte
Stellungnahmen finden sich hier, aber unter den Verfassern ist keine einzige
Frau.
So liest sich denn das ganze Buch auch eher schleppend und fordert teilweise
geradezu zur Wut auf, auch wenn im Vorwort gesondert betont wird, daß
die Beiträge "die derzeitige Diskussion vertiefen wollen" und keine abschliessende
Meinung setzen sollten - dieses Ideal wurde klar nicht erreicht.
Es läßt sich also festhalten, daß die Theologen, die ihre
Aufsätze in diesem Buch veröffentlicht haben, bewußt
das christliche Liebesgebot mißachten, und dies sogar noch offen
sagen ("Nehmet einander an, wie Christus euch angenommen hat zu
Gottes Lob (Röm 15,7).- Diesem Eindruck stehen jedoch eindeutige
biblische Aussagen gegenüber, in denen bestimmte homosexuelle Lebensformen
als nicht gottgewollt bewertet werden..."), sich dann aber noch
anmassen zu behaupten, für die gesamte Kirche und Gott sprechen zu können.
Schade.
Betrifft: Kirche und Homosexualität mit Beiträgen von sieben Autoren, u.a. Ulrich Eibach, Klaus Haacker und Heinzpeter Hempelmann. Erschienen 1995 im Brockhausverlag Wuppertal und Zürich unter der ISBN 3-417-20518-2. Preis: ca. 10 DM.
Der GREGOS-Index sagt: die vertretenen orthodox-konservativen, intoleranten Meinungen sind bekannt und bringen nichts neues in die Diskussion ein, im Gegenteil: die Autoren versuchen verzweifelt, einen in Gang gekommenen Reformationsprozeß im Sinne Jesu Christi aufzuhalten. David gegen Goliath! Daher: 3 Punkte um wenigstens die Arbeit an sich zu würdigen auf einer Skala von 1 (miserabel) bis 20 (spitze!).
Come Out
Videoclips des Schwulen Filmprojekt Stuttgart
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Im Sommer und Herbst 1996 wurde in München vom dortigen Filmprojekt
Tadzio ein Film über die schwule Münchener Jugendszene
abgedreht, der in der bayerischen Landeshauptstadt geradezu euphorische
Jubelkritiken hervorrief.
Bei Tadzio handelt es sich um eine Untergliederung des Münchener
schwulen Netzwerks SUB, das sich zum Ziel gesetzt hatte, mit diesem
Film Jugendlichen den Einstieg in die Szene zu erleichtern, und sich
selber als schwul zu akzeptieren. So beginnt der Film mit einer Anmoderation
eines bewußt klischeehaft gestalteten Teams junger Schwuler, und führt über
die Träumereien des kleinen Hansi, der über einer Bravo
über die dortigen Jungs schwelgt, direkt in einen Szenerundgang, und
endet schließlich mit einem schwulen Pärchen aus München.
Leider hält der Film seine Ideale nur bedingt - in München erhielt
er einen Hauptpreis beim 14. Jugendfilmfest und wurde hochgejubelt. In den
restlichen Teilen Deutschlands wurde er aber eher verhalten aufgenommen.
Sicherlich liegt das daran, daß der Szeneeinblick, der einen großen
Teil des Films beherrscht, für Nicht-Münchener ziemlich uninteressant
ist, und der Film auch ansonsten ein wenig unstrukturiert und klischeebeladen
wirkt. Wahrscheinlich ist es tatsächlich, wie ein bekannter Pädagoge
kürzlich über diesen Film sagte, "eine Mentalitätsfrage,
wie man diesen Film findet - in München herrscht offenbar eine ganz andere
Einstellung zu den verwendeten Filmmitteln."
Besonders schade ist, daß der Sub e.V. den Vertrieb der Kassetten
aufgegeben hat, und der Preis für die knappe dreiviertel Stunde somit
von DM 39,- auf stolze DM 88,- (!) schnellte, da ein kommerzieller Verlag
sich jetzt um den Verkauf kümmert.
Come Out, ein Film von Tadzio Film, dem Filmprojekt des SUB e.V. Erhältlich beim KoPäd-Verlag in München zum Preis von DM 88,-. Weitere Informationen erhaltet Ihr beim SUB e.V., Müllerstr. 43, 80469 München.
Der GREGOS-Index sagt: ein wenig verwirrend und manchmal sehr langatmige Szene ohne große Aussage - vermutlich wirklich eine Mentalitätsfrage, daher 12 Punkte auf einer Skala von 10 (miserabel) bis 20 (spitze!).
Das Schwule Filmprojekt Stuttgart existierte eigentlich gar nicht wirklich,
als die drei Videoclips, um die es hier geht, abgedreht wurden. Tatsächlich
wurde es erst aus der Not heraus gegründet, eine Art "Dach" über
den Projekten zu haben. Beteiligt an der Produktion waren u.a. der Stuttgarter
SchwuLesbische Verein IHS e.V., die ehemaligen Jugendgruppen Max u. Moritz bzw.
Schwule Schülergruppe Stuttgart, die Hochschule HBI und ein
Jungschauspieler aus Nürnberg.
So wurde der erste Clip, der die Lieder "Love is a Shield" und "Smalltown
Boy" begleitet, als Werbung für die Schülergruppe erstellt und
wurde auf dem großen Schloßplatzfest des Stadtjugendring Stuttgart
im Sommer 1995 geradezu bejubelt. Der zweite Clip, der Udo Lindenbergs "Na und?"
mit Bildern versah, war qualitativ und inhaltlich schon deutlich ausgereifter
und wurde bei diversen Schulprojekten und im Unterricht gerne gesehen. Der dritte
Film, der "Sacrifice" und "Looking Out for a Hero" geschickt
verband, konnte leider inhaltlich mit den ersten beiden Filmen nicht mehr mithalten.
Interessant zu wissen ist, daß das Filmprojekt einen weiteren Film
plant, der Drehbeginn wurde auf Ende Juni festgesetzt. In Kürze werden
auf dieser Homepage weitere Informationen darüber abrufbar sein.
Geplant ist nämlich eine ständige Begleitung der Produktion über
das WWW unter .../karlsruhe.html.
Videoclips des Schwulen Filmprojekts Stuttgart, eine Gemeinschaftsproduktion der IHS e.V., der schwulen Jugendgruppen Stuttgarts und der HBI. Zu Beziehen als Kopie zum Selbstkostenpreis über die IHS e.V., Postfach 102424, 70173 Stuttgart oder gregory20@geocities.com.
Der GREGOS-Index sagt: weil die Clips sehr universell einsetzbar und nicht auf Stuttgart selber konzentriert produziert wurden - 18 Punkte auf einer Skala von 1 (miserabel) bis 20 (spitze!).